Ransomware

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Ransomware ist eine Form von Schadsoftware, die darauf abzielt, ein Computersystem oder bestimmte Daten durch Verschlüsselung unzugänglich zu machen. Der Name leitet sich vom englischen Wort „Ransom“ (Lösegeld) ab, da Angreifer nach einer erfolgreichen Attacke meist eine hohe Geldsumme verlangen, um die Daten zu entschlüsseln oder die Veröffentlichung sensibler Informationen zu verhindern.

Funktionsweise einer Ransomware

Ransomware infiziert ein Gerät oft durch Phishing-E-Mails, schadhafte Downloads, gefälschte Software-Updates oder Sicherheitslücken in Betriebssystemen. Sobald das Programm auf das Zielgerät gelangt, wird die Ransomware aktiviert und beginnt mit der Verschlüsselung bestimmter Daten oder des gesamten Systems. Betroffene sehen dann meist eine Lösegeldforderung auf ihrem Bildschirm, die ihnen die Zahlung über Kryptowährungen wie Bitcoin vorschreibt, um ihre Anonymität zu sichern.

Es gibt zwei Haupttypen von Ransomware:

  1. Locker-Ransomware: Sperrt den Nutzer aus dem System aus, lässt aber die Dateien unverschlüsselt. Meistens ist das Betriebssystem nicht nutzbar, und eine Lösegeldforderung erscheint auf dem Bildschirm.
  2. Crypto-Ransomware: Verschlüsselt Dateien oder das gesamte System und verlangt ein Lösegeld für den Zugang zu einem Entschlüsselungsschlüssel.

Das Geschäftsmodell der Ransomware

Viele Ransomware-Angreifer arbeiten nach dem „Ransomware-as-a-Service“-Modell (RaaS). Dabei handelt es sich um kriminelle Organisationen, die Ransomware-Tools an andere Cyberkriminelle vermieten, die dann einen Teil des erpressten Geldes an die Urheber abgeben. Dies ermöglicht es auch technisch weniger versierten Angreifern, Ransomware-Attacken durchzuführen.

Auswirkungen und Risiken

Ransomware kann erhebliche Schäden verursachen, die weit über das Lösegeld hinausgehen:

  • Finanzielle Verluste: Neben dem Lösegeld sind oft auch Umsatzeinbußen und Kosten für die Systemwiederherstellung die Folge.
  • Verlust sensibler Daten: Im Falle einer „Double Extortion“ drohen die Angreifer zusätzlich mit der Veröffentlichung der gestohlenen Daten.
  • Unterbrechung des Geschäftsbetriebs: Da Daten und Systeme blockiert sind, können betroffene Unternehmen oft tagelang nicht arbeiten.
  • Rufschädigung: Datenverluste und Sicherheitsverletzungen wirken sich negativ auf die öffentliche Wahrnehmung und das Vertrauen aus.

Prävention und Schutz vor Ransomware

Vorbeugung ist der effektivste Weg, um sich gegen Ransomware zu schützen:

  • Regelmäßige Backups: Eine der wichtigsten Maßnahmen ist das regelmäßige Sichern wichtiger Daten, idealerweise offline und in sicherer Umgebung, damit bei einer Infektion kein Datenverlust entsteht.
  • Bewusstsein und Schulungen: Mitarbeitende sollten über die Gefahren von Phishing und verdächtigen Anhängen informiert werden, da Ransomware oft durch menschliches Fehlverhalten eingeschleust wird.
  • Antiviren- und Anti-Ransomware-Software: Diese Programme erkennen potenzielle Ransomware, bevor sie Schaden anrichten kann.
  • Netzwerksicherheit: Firewall- und Sicherheitskonfigurationen sollten regelmäßig geprüft und aktualisiert werden, um mögliche Schwachstellen zu schließen.
  • Zero-Trust-Ansatz: Ein Sicherheitsmodell, das allen Zugriffen im Netzwerk nur so viel Vertrauen gibt, wie unbedingt nötig, um die Wahrscheinlichkeit einer Ransomware-Infektion zu verringern.

Was tun im Ernstfall?

Falls es zu einem Ransomware-Angriff kommt, ist schnelles Handeln entscheidend:

  1. Infizierte Systeme isolieren: Um die Ausbreitung auf andere Systeme zu verhindern, sollten infizierte Geräte sofort vom Netzwerk getrennt werden.
  2. IT-Sicherheitsexperten hinzuziehen: Sicherheitsanalysten können helfen, den Angriff einzudämmen und die Systeme wiederherzustellen.
  3. Behörden informieren: Je nach Unternehmen und betroffenen Daten sollte der Vorfall an relevante Behörden gemeldet werden.
  4. Entscheidung zur Lösegeldzahlung: Sicherheitsexperten und Behörden raten grundsätzlich von Lösegeldzahlungen ab, da dies die Cyberkriminellen nur ermutigt und keine Garantie für die Entschlüsselung besteht.

Zusammengefasst ist Ransomware eine besonders schädliche Art von Malware, die Unternehmen und Privatpersonen weltweit betrifft. Ein umfassendes Sicherheitskonzept, das Mitarbeiterschulungen, regelmäßige Backups und aktuelle Sicherheitssoftware umfasst, kann das Risiko eines Angriffs erheblich reduzieren.

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