DNS-Spoofing

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DNS-Spoofing (auch als DNS-Täuschung oder DNS-Kapern bekannt) ist eine Angriffstechnik, bei der Angreifer das Domain Name System (DNS) manipulieren, um Nutzer auf gefälschte Websites zu leiten. Das DNS ist dafür verantwortlich, Webadressen wie „www.example.com“ in die IP-Adresse des entsprechenden Servers umzuwandeln. Bei einem DNS-Spoofing-Angriff manipulieren Angreifende diese Zuordnung, sodass Nutzer, die eine scheinbar legitime Webseite aufrufen, unbemerkt auf eine gefälschte Website weitergeleitet werden, auf der persönliche Daten abgefangen oder Malware installiert werden kann.

Funktionsweise eines DNS-Spoofing-Angriffs

Ein DNS-Spoofing-Angriff erfolgt in der Regel durch das Einfügen gefälschter Informationen in den DNS-Cache eines Systems oder eines DNS-Servers. Die wichtigsten Methoden zur Durchführung von DNS-Spoofing sind:

  1. DNS-Cache-Poisoning: Angreifende fügen schädliche Einträge in den DNS-Cache eines DNS-Servers ein. Dadurch „vergiftet“ sich der DNS-Cache, und Nutzer, die die betroffene Domain aufrufen, werden zur gefälschten IP-Adresse weitergeleitet, die der Angreifer kontrolliert. Dieser Angriff kann über eine DNS-Server-Schwachstelle oder durch gezielte Manipulation des Netzwerkverkehrs erfolgen.
  2. Man-in-the-Middle-DNS-Angriffe: Hier setzen Angreifende eine Man-in-the-Middle-Technik ein, um DNS-Anfragen abzufangen und zu verändern, während sie durch das Netzwerk übertragen werden. Dadurch kann der Nutzer auf eine gefälschte Website umgeleitet werden, die der echten Seite täuschend ähnlich sieht.
  3. Lokale DNS-Manipulation: Auf dem Gerät eines Nutzers können DNS-Einstellungen manipuliert werden – etwa durch Malware, die den lokalen DNS-Cache verändert und alle DNS-Anfragen an einen Server des Angreifers umleitet. Diese Art der Manipulation ist besonders heimtückisch, da sie auf dem Endgerät selbst stattfindet.

Ziele und Risiken von DNS-Spoofing

DNS-Spoofing kann gravierende Folgen für die betroffenen Nutzer und Organisationen haben. Zu den Hauptzielen und Risiken zählen:

  • Datendiebstahl: Die gefälschten Websites können persönliche Daten wie Benutzernamen, Passwörter und Bankdaten abfangen, die dann für betrügerische Zwecke missbraucht werden.
  • Malware-Infektion: Die gefälschte Website kann so eingerichtet sein, dass automatisch Schadsoftware auf das Gerät des Nutzers heruntergeladen und installiert wird, sobald die Seite aufgerufen wird.
  • Finanzieller Schaden: Durch den Missbrauch sensibler Daten, z. B. Bank- und Kreditkartendaten, können erhebliche finanzielle Verluste entstehen.
  • Rufschädigung und Vertrauensverlust: Falls Kunden und Nutzer herausfinden, dass die Webseite einer Organisation von DNS-Spoofing betroffen ist, kann dies zu einem Vertrauensverlust und Schäden für den Ruf des Unternehmens führen.

Schutzmaßnahmen gegen DNS-Spoofing

DNS-Spoofing ist schwer zu erkennen, da gefälschte Websites oft perfekt nachgebildet werden und der Nutzer keine Hinweise auf eine Umleitung sieht. Es gibt jedoch einige zentrale Maßnahmen, um sich gegen DNS-Spoofing zu schützen:

  1. DNSSEC (Domain Name System Security Extensions): DNSSEC ist ein Sicherheitsprotokoll, das DNS-Daten mit einer digitalen Signatur versieht. Dadurch wird sichergestellt, dass die empfangenen DNS-Antworten authentisch und unverändert sind.
  2. Verwendung sicherer DNS-Server: Viele ISPs und Unternehmen nutzen eigene DNS-Server, die durch Sicherheitsmaßnahmen wie DNSSEC und regelmäßige Überwachung gegen Manipulation geschützt sind. Nutzer können auf bekannte und sichere DNS-Server wie Google Public DNS oder Cloudflare DNS umstellen.
  3. Sicherheitsbewusstsein bei Nutzern fördern: Nutzer sollten sensibilisiert werden, um bei verdächtigen Websites oder ungewöhnlichem Verhalten auf einer Website vorsichtig zu sein, etwa wenn ein Login oder eine Zahlungsaufforderung erscheint, die untypisch für die Website ist.
  4. Regelmäßige Software-Updates: Angreifer nutzen oft Sicherheitslücken aus, um DNS-Anfragen abzufangen oder zu manipulieren. Regelmäßige Updates für Betriebssysteme und Sicherheitssoftware verringern das Risiko solcher Angriffe.
  5. VPN-Nutzung: Ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) schützt den DNS-Datenverkehr durch Verschlüsselung und hilft, DNS-Manipulationen im Netzwerk zu verhindern, insbesondere in öffentlichen WLANs.
  6. HTTPS-Verbindungen prüfen: Nutzer sollten darauf achten, dass Websites HTTPS nutzen und ein gültiges SSL/TLS-Zertifikat haben, das von ihrem Browser als sicher angezeigt wird. Bei DNS-Spoofing führen gefälschte Websites oft kein gültiges Zertifikat.

Reaktion auf einen DNS-Spoofing-Angriff

Falls DNS-Spoofing vermutet wird, sollten Nutzer und Organisationen folgende Schritte unternehmen:

  1. DNS-Cache leeren: Das Löschen des DNS-Caches auf dem Gerät kann helfen, gefälschte Einträge zu entfernen. Bei wiederkehrenden Problemen sollte der Cache regelmäßig geleert werden.
  2. System- und Netzwerk-Scan: Eine umfassende Überprüfung des Systems auf Malware kann Manipulationen auf dem Gerät selbst erkennen. Auch das Netzwerk sollte auf verdächtige Aktivitäten hin untersucht werden.
  3. DNS-Einstellungen prüfen: Die DNS-Einstellungen des Geräts sollten regelmäßig auf Manipulation geprüft und bei Bedarf auf vertrauenswürdige DNS-Server umgestellt werden.
  4. Nutzer informieren: Falls Kunden und Mitarbeiter eines Unternehmens betroffen sind, sollten diese informiert und darüber aufgeklärt werden, wie sie sich absichern können.

Zusammengefasst ist DNS-Spoofing ein schwer zu erkennender Angriff, bei dem Angreifer das Domain Name System manipulieren, um Nutzer auf gefälschte Websites zu lenken. Ein umfassender Schutz durch DNSSEC, sichere DNS-Server, regelmäßige Sicherheits-Updates und Schulungen zur Erkennung verdächtiger Webseiten kann helfen, das Risiko von DNS-Spoofing-Angriffen zu minimieren.

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