DDoS-Attacke

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Eine DDoS-Attacke (Distributed Denial of Service) ist ein Cyberangriff, der darauf abzielt, ein System – meist einen Webserver oder Onlinedienst – durch eine Überlastung der Ressourcen unzugänglich zu machen. Hierzu wird der Server oder das Netzwerk durch Anfragen aus vielen verschiedenen Quellen gleichzeitig mit einer enormen Menge an Datenverkehr überflutet, sodass reguläre Nutzer keinen Zugriff mehr haben. Das Besondere an DDoS-Attacken ist, dass sie von mehreren Ausgangspunkten, häufig Tausenden oder Millionen infizierter Geräte (Bots), ausgehen und daher schwer zu blockieren sind.

Funktionsweise einer DDoS-Attacke

DDoS-Angriffe werden in der Regel mithilfe von Botnets durchgeführt. Ein Botnet ist ein Netzwerk aus mit Schadsoftware infizierten Geräten, die der Angreifer aus der Ferne steuern kann. Diese Geräte – oft Computer, Smartphones oder IoT-Geräte wie Router und Kameras – senden gleichzeitig eine Flut von Anfragen an das Ziel, wodurch dessen Kapazität überschritten wird. Das Resultat ist eine Überlastung, die den Server abstürzen oder extrem verlangsamen lässt, sodass reguläre Nutzer keine Verbindung mehr herstellen können.

Es gibt verschiedene Formen von DDoS-Attacken, die auf unterschiedliche Schwachstellen in der Netzwerkinfrastruktur abzielen:

  1. Volumenbasierte Angriffe: Diese zielen darauf ab, die Bandbreite des Ziels zu überlasten, indem eine große Menge an Datenverkehr generiert wird. Dazu gehören Angriffe wie UDP-Floods und ICMP-Floods.
  2. Protokollangriffe: Angriffe dieser Art nutzen Schwachstellen in Netzwerkprotokollen aus und verursachen eine Überlastung, indem sie Server-Ressourcen, wie Firewalls und Load-Balancer, überlasten. Beispiele sind SYN-Floods und Smurf-Attacken.
  3. Anwendungsangriffe (Application Layer Attacks): Diese Angriffe zielen auf spezifische Anwendungen oder Dienste ab und verbrauchen Ressourcen, indem legitime, aber extrem häufige Anfragen gestellt werden. Ein Beispiel ist der HTTP-GET-Flood, der häufig für Webserver-Attacken genutzt wird.

Gründe und Ziele hinter DDoS-Attacken

Die Motivation für DDoS-Attacken kann unterschiedlich sein:

  • Wirtschaftliche Sabotage: DDoS-Attacken werden oft eingesetzt, um Konkurrenten oder Organisationen wirtschaftlich zu schädigen, indem sie ihre Online-Präsenz blockieren.
  • Politische Gründe: Manche Angriffe haben das Ziel, eine politische oder soziale Botschaft zu verbreiten, etwa durch das Lahmlegen von Websites von Regierungsorganisationen.
  • Erpressung: Angreifer drohen mit DDoS-Attacken und verlangen eine Zahlung, um die Angriffe zu beenden oder zu verhindern.
  • Hacktivismus: Aktivisten oder Hackergruppen nutzen DDoS, um Unternehmen oder Organisationen anzugreifen, die sie als ethisch oder politisch verwerflich betrachten.

Auswirkungen einer DDoS-Attacke

DDoS-Angriffe können weitreichende Auswirkungen haben, insbesondere für Unternehmen, die von Online-Diensten abhängig sind:

  • Umsatzeinbußen: Wenn eine Unternehmenswebsite oder ein Online-Shop nicht erreichbar ist, führt dies oft zu direkten finanziellen Verlusten.
  • Schäden am Unternehmensruf: Ein anhaltender Angriff kann den Ruf eines Unternehmens schädigen und das Vertrauen der Kunden verringern.
  • Erhöhte Betriebskosten: Die Behebung und Abwehr eines DDoS-Angriffs kann erhebliche Kosten verursachen, insbesondere wenn Fachpersonal oder zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich sind.

Schutzmaßnahmen gegen DDoS-Attacken

DDoS-Attacken sind schwierig zu verhindern, da sie von vielen Quellen gleichzeitig kommen. Ein wirksamer Schutz erfordert eine Kombination aus Präventivmaßnahmen und Reaktionsstrategien:

  • Content Delivery Networks (CDNs) und Load Balancer: CDNs und Load Balancer verteilen den Datenverkehr auf verschiedene Server und reduzieren so die Wahrscheinlichkeit, dass ein einzelner Server überlastet wird.
  • DDoS-Schutzdienste: Viele Unternehmen setzen spezialisierte Dienste wie Cloudflare oder Akamai ein, die auf DDoS-Schutz spezialisiert sind und den Datenverkehr überwachen und filtern können.
  • Firewalls und Intrusion Detection Systeme (IDS): Moderne Firewalls und IDS können ungewöhnlichen Datenverkehr erkennen und blockieren, bevor er das Zielsystem erreicht.
  • Rate Limiting: Mit dieser Technik wird die Anzahl der Anfragen begrenzt, die ein System in einem bestimmten Zeitraum zulässt, um Datenverkehrsspitzen zu kontrollieren.

Reaktion auf eine laufende DDoS-Attacke

Falls eine DDoS-Attacke stattfindet, ist schnelles Handeln entscheidend:

  1. Datenverkehr analysieren: Durch die Analyse des Datenverkehrs können IT-Teams feststellen, welche Art von Angriff vorliegt und welche Abwehrmaßnahmen am besten geeignet sind.
  2. Angriffsmuster blockieren: Spezielle Filter und Firewall-Regeln können helfen, schädliche IP-Adressen oder Angriffsmuster zu blockieren.
  3. DDoS-Schutz aktivieren: Falls noch nicht vorhanden, sollte ein DDoS-Schutzdienst eingeschaltet werden, um die Abwehr zu unterstützen.
  4. Informieren: Falls der Angriff länger anhält, sollten Nutzer und Kunden informiert werden, um Vertrauen und Transparenz aufrechtzuerhalten.

Zusammengefasst ist eine DDoS-Attacke ein äußerst wirkungsvoller Angriff, der von vielen Quellen ausgeht und darauf abzielt, die Ressourcen eines Systems durch Überlastung lahmzulegen. Ein Mix aus präventiven und reaktiven Maßnahmen ist entscheidend, um diese Art von Angriffen zu bekämpfen und die Auswirkungen für das betroffene Unternehmen oder die Organisation so gering wie möglich zu halten.

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